Index

412.100

Verordnung
zum Einführungsgesetz des Bundesgesetzes über die Berufsbildung (VOEGBBG)

vom 9. Februar 2011


Der Staatsrat des Kantons Wallis

eingesehen Artikel 57 Absatz 2 der Kantonsverfassung;
eingesehen Artikel 89 des Gesetzes über die Organisation der Räte und die Beziehungen zwischen den Gewalten;
eingesehen das Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Berufsbildung;
auf Antrag des Departements für Erziehung, Kultur und Sport,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Die vorliegende Verordnung deckt sämtliche Sektoren der Berufsbildung, die gesetzlich geregelt sind ab. Vorbehalten bleiben die Verordnungen und spezifischen Reglemente betreffend:
a) die Organisation und das Funktionieren der Berufsfachschulen;
b) die Aufgaben und das Funktionieren der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung;
c) die Berufsmaturität;
d) Institutionelle Anerkennung und die Validierung erworbener Fähigkeiten.
Folgende Berufszweige sind durch diese Verordnung abgedeckt:
a) Hoch- und Tiefbau;
b) Handel und Industrie;
c) Gewerbe und Landwirtschaft;
d) Tourismus, Hotellerie und Gastgewerbe;
e) Gesundheit, Soziales und Kunst.
Im vorliegenden Gesetz gilt jede Bezeichnung der Person, des Statuts oder der Funktion in gleicher Weise für Mann oder Frau.

2. Kapitel: Berufliche Grundausbildung

1. Abschnitt: Allgemeines

1 Die Dienststelle für Berufsbildung (nachstehend DB) überwacht die Entwicklung der Qualität in den verschiedenen Lernorten.
2 Die Berufsfachschulen führen die Zertifizierung eines vom Departement für Erziehung, Kultur und Sport (nachstehend Departement) vorgeschriebenen und anerkannten Qualitätsmanagementsystems ein, um die dauerhafte Verbesserung ihrer Leistungen zu gewährleisten.
3 Mit dem Ziel, die Qualität ihrer Ausbildungsgänge kontinuierlich zu verbessern, sind die Berufsverbände und die Ausbildungsbetriebe ihrerseits dazu angehalten, die in den eidgenössischen Verordnungen für die Berufsbildung oder von den interkantonalen Organismen vorgeschlagenen Arbeitsinstrumente einzusetzen (Qualicarte, Bildungspläne und Modellehrgänge, halbjährlicher Bildungsbericht, Arbeitsbuch, Ausbildungshandbücher u.a.).
4 Die Ausbildungsbetriebe müssen die in den eidgenössischen Verordnungen vorgesehenen betrieblichen Erfahrungsnoten am Ende jeden Semesters den Behörden zur Verfügung stellen, sowie alle weiteren Elemente welche für das Qualifikationsverfahren vorgesehen sind, dies gemäss Richtlinien der DB.
5 Die DB kann den anderen Anbietern der Berufsbildung auf Anfrage Methoden der Qualitätsentwicklung empfehlen.
1 Die Anbieter der Berufsbildung erstellen ein internes Kontrollsystem, das von der DB beaufsichtigt wird.
2 Diese Kontrolle umfasst insbesondere die Betreuung des Ausbildungsprogramms im Lehrbetrieb und die von den Schuldirektionen und den Direktionen der Institutionen für Berufsbildner und Lehrkräfte im Sinne der Artikel 45 bis 47 BBG ausgeübte pädagogische Betreuung.
3 Die DB kann jederzeit eine teilweise oder vollständige Überprüfung vornehmen und alle Massnahmen ergreifen, welche sie zur Erfüllung ihrer Aufgabe als nötig erachtet.
4 Sie kann von den Anbietern der Berufsbildung alle zur Ausübung ihres Mandats nötigen Auskünfte und Unterlagen verlangen.
1 Das Departement, insbesondere durch die kompetenten Dienststellen und die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (nachstehend BSL), bestimmt die notwendigen Massnahmen, in Zusammenarbeit mit anderen zuständigen Dienststellen, den Berufsverbänden, der Wirtschaft und der Industrie, um den Übertritt am Ende der Sekundarstufe I in die Berufliche Grundbildung sicherzustellen und die Duale Ausbildung aufzuwerten.
2 Im Rahmen des Gesetzes über die Orientierungsschule, trifft die BSL alle nötigen Massnahmen, damit jeder Schüler, sofern möglich, am Ende der obligatorischen Schulzeit ein realistisches und realisierbares Berufsziel vor Augen hat.
3 Jugendliche, die am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit keine Lehre in Angriff nehmen können, haben Anrecht auf die Massnahmen, die in Artikel 40 BBG vorgesehen sind.
Unter Berücksichtigung der interkantonalen Empfehlungen (EDK, SBBK, BBT) und der eidgenössischen Bildungsverordnungen erlässt das Departement die Richtlinien betreffend den Transfer und den Übertritt von einer Bildung zur andern.
Wenn keine Möglichkeit besteht, eine Ausbildung im Kanton zu erlangen, ist die DB befugt, die Bewilligung zur Absolvierung einer Ausbildung ausserhalb des Kantons zu erteilen. Sie berücksichtigt insbesondere folgende Punkte:
a) erfolglose schriftliche Suche nach einem Ausbildungsplatz innerhalb des Kantons sowohl in dualer als auch vollzeitlicher Ausbildung;
b) von der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung bestätigte Berufseignung und Berufswahl;
c) Noten und Resultate der obligatorischen Schule;
d) diesbezügliche interkantonale Praktiken.
1 Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Anbietern der Berufsbildung, die nicht der DB unterstehen, erfolgt auf der Grundlage von Leistungsaufträgen.
2 Der Auftrag wird zwischen dem Departement und dem Anbieter der Bildung grundsätzlich für eine Dauer von vier Jahren abgeschlossen.
3 Der Auftrag betrifft folgende Leistungen:
a) die Vorbereitungs- und Eingliederungsmassnahmen;
b) die berufliche Grundbildung, die berufsorientierte Weiterbildung und die höhere Berufsbildung;
c) die weiteren im BBG und im EGBBG vorgesehenen Massnahmen.
4 Er bestimmt insbesondere:
a) die zu erreichenden Ziele;
b) die Bedingungen im Bereich des Controllings und die Auswertung der Umsetzung der gesetzten Ziele;
c) Konsequenzen im Falle des nicht Ausführens, bzw. der nicht dem Mandat entsprechenden Ausführung;
d) die Anpassungs-Bedingungen;
e) die Verfahren zur Beilegung von Differenzen und die Mediation;
f) die Beschreibung und die Begünstigten der Leistungen;
g) die global bewilligten finanziellen Mittel, unter Einbezug des Beschäftigungsgrades und des Umfeldes;
h) die Finanzaufsicht.
5 Im begrenzten Rahmen des Leistungsauftrags handelt der Anbieter der Bildung eigenständig.
6 Das Departement übt, durch die DB, die Aufsicht auf die Anbieter aus.

2. Abschnitt: Gesundheit und Sozialleistungen

Für alle in der vorliegenden Verordnung nicht vorgesehenen Fälle wird auf die entsprechenden Bestimmungen der Gesamtarbeitsverträge beziehungsweise des Obligationenrechts verwiesen.
1 Beim Abschluss des Lehrvertrags kann der Lehrbetrieb vom Lernenden ein Arztzeugnis verlangen, welches bescheinigt, dass weder eine Krankheit noch ein Gebrechen oder eine Wachstumsstörung der beabsichtigten Lehre entgegenstehen.
2 Die Kosten des Arztbesuches gehen zu Lasten des Lernenden oder, wenn er minderjährig ist, seines gesetzlichen Vertreters.
1 Der Lernende muss gemäss den Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Unfallversicherung (UVG) obligatorisch versichert werden.
2 Die Versicherungsprämien gegen Betriebsunfälle gehen zu Lasten des Lehrbetriebs.
3 Die Versicherungsprämien gegen Nichtbetriebsunfälle gehen zu Lasten des Lernenden oder seines gesetzlichen Vertreters. Jede andere Vereinbarung zu Gunsten des Lernenden bleibt vorbehalten und muss im Lehrvertrag festgehalten werden.
1 Der Lehrbetrieb schliesst eine Lohnausfallversicherung bei Krankheit ab, die mindestens 80 Prozent des Lohnes abdeckt und bezahlt mindestens 50 Prozent der Prämie.
2 Der Artikel 324a des Obligationenrechts bleibt jedoch anwendbar bei Krankheiten, die zum Zeitpunkt des Versicherungsabschlusses von der Versicherung ausgeschlossen wurden.
In den Berufen ohne Gesamtarbeitsvertrag oder mit einem Gesamtarbeitsvertrag, der die Reiseentschädigungen, welche dem Arbeiter zukommen sollen, nicht regelt, haben die Lernenden Anspruch auf folgende Vergütungen:
a) wenn der Lernende ausserhalb des gewöhnlichen Arbeitsortes beschäftigt wird, gehen die Reisespesen zu Lasten der Lehrbetriebs;
b) wenn die Dauer der Abwesenheit mehr als einen halben Tag beträgt, so hat der Lehrbetrieb dem Lernenden eine angemessene Vergütung für das Mittagessen zu leisten;
c) wenn der Lernende bei einer längeren Abwesenheit von der gewöhnlichen Arbeitsstätte auswärts übernachten muss, so hat der Lehrbetrieb auf eigene Kosten ihm ein annehmbares Zimmer und eine angemessene Pension zu besorgen.

3. Abschnitt: Bildung in beruflicher Praxis

Die Anbieter der Bildung in beruflicher Praxis haben die Lernenden nach dem im Lehrplan festgelegten Programm auszubilden. Sie müssen dies fachgerecht und systematisch tun und dafür sorgen, dass die Ausbildung mit der schulischen Bildung koordiniert wird.
1 Die Berufsbildner sind verpflichtet obligatorische Zusatzausbildungen zu besuchen, insbesondere betreffend den Inhalt der neuen Verordnungen über die berufliche Grundausbildung.
2 Diejenigen Berufsbildner, die für die Erlangung des Kursnachweises bereits erbrachte Bildungsleistungen geltend machen, können eine Gleichwertigkeit erlangen und von einem Teil oder der Gesamtheit der Ausbildung befreit werden.
3 Die Berufsbildner, welche Praktikanten während einer Dauer von mehr als sechs Monaten ausbilden, haben das Ausbildungsmodul für Praktikumsleiter zu besuchen, das zur Ausbildung für Lehrmeister gehört.
Die Anbieter der Bildung in beruflicher Praxis müssen im Besitz einer Ausbildungsbewilligung für den entsprechenden Beruf sein, bevor sie einen Lernenden anstellen.
1 Die DB kann für Unternehmen, die nicht alle Bedingungen zur Ausbildung im Sinne des Gesetzes erfüllen, aber die Garantie abgeben, die Gesetzeskonformität innert nützlicher Frist herzustellen, provisorische und zeitlich begrenzte Ausbildungsbewilligungen ausstellen.
2 Sie legt die Frist und die minimalen Bedingungen fest, die erfüllt sein müssen, damit das Unternehmen Anspruch auf eine definitive Bewilligung erheben kann.
3 Die Qualität der Ausbildung unterliegt einer Beurteilung und wird beim Schlussentscheid mit einbezogen.
1 Bei Mangel an Grundausbildungsplätzen in einer Branche oder bei aussergewöhnlichen Umständen kann die DB eine zeitweilige Abweichung der Anzahl Lernenden bewilligen, die gleichzeitig in einem Unternehmen, einer Institution oder einem Betriebsverbund ausgebildet werden oder besondere Bedingungen gewähren.
2 Zusätzliche Anforderungen, die durch gewisse Bildungsverordnungen an die Berufsbildner gerichtet werden, können nach Stellungnahme des betreffenden Berufsverbandes Gegenstand einer von der DB bewilligten Ausnahmeregelung sein.
Wenn die Anforderungen für die Ausbildungsbewilligung nicht mehr erfüllt sind, erteilt die DB, nach Anhörung des zuständigen Berufsverbandes, einen Verweis mit einer Frist zur Bereinigung der Situation. Wenn in der Folge dieses Verweises das Unternehmen nicht garantieren kann, dass die Ausbildung einwandfrei erfolgt, entzieht die DB die entsprechende Bewilligung.
1 Ein Lehrvertrag kann von einem Anbieter der Bildung in beruflicher Praxis unterzeichnet werden, wenn er im Besitz einer Ausbildungsbewilligung für den entsprechenden Beruf ist.
2 Die DB liefert die Formulare zum Erstellen der Lehrverträge. Der Lehrvertrag wird in drei Exemplaren ausgestellt.
3 Der Berufsbildner hat den Lehrvertrag vor Beginn der Ausbildung, spätestens aber am 15. Juli der DB zur Genehmigung vorzulegen. Die Entscheidungen in anderen diese Jugendlichen betreffenden Sonderfällen liegen in der Kompetenz der DB.
4 Um den sprachlichen Austausch und den Verbund von Unternehmungen zu fördern, kann die Gesamtheit der Ausbildung durch mehrere Verträge abgedeckt werden. Diese sind der DB zur Genehmigung vorzulegen.
5 Nach der Genehmigung übergibt die DB je ein Exemplar dem Lehrmeister und dem Lernenden oder seinem gesetzlichen Vertreter.
6 Nach der Genehmigung des Vertrags setzt die DB die Gemeindekommission der Standortgemeinde des Lehrbetriebs sowie der Wohnsitzgemeinde des Lernenden, die Berufsfachschule und den Organisator der überbetrieblichen Kurse davon in Kenntnis.
1 Die Praktika, die mehr als sechs Monate dauern, bilden Gegenstand eines Praktikumsvertrags, der vor Beginn des Praktikums von der DB ausgestellt und genehmigt wird.
2 Das Departement definiert die minimalen Anforderungen welche vom Anbieter des Praktikums für die Aufnahme von Personen in Ausbildung während einer Dauer von mehr als sechs Monaten zu erfüllen sind.
3 Bevor die DB den Praktikumsvertrag genehmigt, kann sie den Lehrbetrieb oder die Ausbildungsinstitution, sowie die Person in Ausbildung beiziehen.

4. Abschnitt: Schulische Ausbildung

1 Personen, welche eine Berufsfachschule besuchen möchten, müssen im Besitz eines von der DB genehmigten Lehrvertrags sein.
2 Personen, die zu Beginn des Schuljahres über keinen gültigen Lehrvertrag verfügen und die Berufsfachschule besuchen möchten, müssen sich mit der DB in Verbindung setzen.
3 Falls zu Beginn des Schuljahres kein Lehrvertrag vorliegt oder der Lehrvertrag aufgelöst wird, kann der Interessierte während einer Dauer von höchstens drei Monaten eine Walliser Berufsfachschule besuchen. In diesem Fall informiert die DB die Wohnsitzgemeinde des Lernenden.
4 Über Sonderfälle entscheidet die DB von Fall zu Fall.
5 Während den im vorgenannten Abschnitt vorgesehenen drei Monaten, muss der Interessierte:
a) dem Reglement der Berufsfachschule unterstellt werden;
b) alles unternehmen um eine Lehrstelle zu finden um die Ausbildung weiterzuführen;
c) den Nachweis erbringen das er motiviert ist den gewählten Beruf zu erlernen.
6 Erwachsene Personen im Sinn des Artikels 32 der Berufsbildungsverordnung vom 19. November 2003 über die Berufsbildung (BBV) können eine Berufsfachschule gemäss den vom Departement festgelegten Bedingungen besuchen.
1 Am Ende jedes Schulsemesters übergibt die Schule dem Lehrmeister ein Zeugnis in dem die in den verschiedenen Unterrichtsfächern erzielten Resultate festgehalten sind. Der Lehrmeister leitet das Zeugnis an den Lernenden, oder seinen gesetzlichen Vertreter, weiter.
2 Bei jedem Schuljahresabschluss wird ein Zeugnis erstellt, das insbesondere den Gesamt-Jahresdurchschnitt enthält.
3 Der Lernende hat bestanden, wenn:
a) der Gesamtdurchschnitt mindesten 4.0 beträgt;
b) die Bedingungen der entsprechenden Lehrabschlussprüfung betreffend die Berufskenntnisse erfüllt sind.
4 Die in den schweizerischen Verordnungen über die Grundbildung und die Berufsmaturitäten festgelegten Promotionsverfahren bleiben vorbehalten.
5 In Sonderfällen oder falls die Berufsfachschule und der Ausbildungsbetrieb zu keiner Einigung gelangen, kann die Direktion der Berufsfachschule, nach Anhörung des Lernenden, das Dossier der DB für eine Entscheidfassung vorlegen.
1 Wenn die Resultate ungenügend sind, informiert die Schuldirektion den Lernenden oder seinen gesetzlichen Vertreter und den Lehrmeister. Sie lädt diese dazu ein, die bestmögliche Lösung für die Zukunft des Lernenden zu überprüfen. Aufgrund der gemachten Feststellungen schlägt sie zweckmässige Massnahmen vor, die in Betracht gezogen werden können, insbesondere:
a) die Wiederholung des Jahres mit der Verlängerung der Lehre um ein Jahr;
b) einen Berufs- oder Niveauwechsel.
2 Bei Uneinigkeit zwischen der Schule und dem Ausbildungsbetrieb, und nach Anhörung des Lernenden, übergibt die Schuldirektion das Dossier zum Entscheid an die DB.
1 Die in den schweizerischen Verordnungen über die Grundbildung vorgesehenen Freikurse, sowie die Stützkurse der Berufsfachschule, sind so zu organisieren, dass der Besuch ohne grössere Beeinträchtigung der Bildung in beruflicher Praxis möglich ist.
2 Die Berufsfachschulen haben die Berechtigung Stützkurse zu organisieren, wenn die Anzahl der Teilnehmenden pro Kurs mindesten fünf beträgt.
3 Die Notwendigkeit des Besuchs dieser Kurse für einen Lernenden wird periodisch überprüft, indem die Organisation, sein Verhalten, die festgestellten Resultate und die von den Bildungsverordnungen festgelegten Normen berücksichtigt werden.
Der Lernende kann seine Wohngemeinde um die Organisation von Stützkursen ersuchen. Diese erhält vom Kanton eine vom Staatsrat beschlossene Entschädigung.
Sind Leistungen oder Verhalten in der Berufsfachschule oder im Lehrbetrieb ungenügend, kann die Schule den Lernenden im Einvernehmen mit dem Lehrbetrieb von den Freikursen ausschliessen.
1 Die Personen in Ausbildung mit einem von der DB genehmigtem Lehrvertrag haben Anspruch auf unentgeltliche Fachkurse, Freikurse und Stützkurse, welche von Berufsschule organisiert werden, mit Ausnahme der Vorbereitungskurse für die Berufsmaturitäten.
2 Die Anmeldung ausserhalb des Kantons wird von der DB vorgenommen; auch in diesem Fall ist die Ausbildung unentgeltlich.
3 Denjenigen Personen, die über ein von der DB zugestandenen Zuhörerstatuts verfügen, werden die Fachkurse und die Kosten für den Besuch der überbetrieblichen Kurse gemäss den vom Departement festgesetzten Tarifen verrechnet.
4 In Sonderfällen entscheidet die DB insbesondere über die Lernorte bei der Weiterführung der Lehre nach einem Wohnortswechsel, bei einem Umzug des Lehrbetriebs, bei einem Wechsel des Arbeitgebers oder bei Gründen des Erwerbs einer anderen Landessprache. Dabei berücksichtigt sie die interkantonalen Praktiken.
5 Für Schüler der kantonalen Lehrwerkstätten oder in Vollzeitausbildung kommen die interkantonalen Abkommen zur Anwendung.
6 Die Lernenden und die Personen in Ausbildung aus anderen Kantonen werden gemäss den geltenden interkantonalen Vereinbarungen in den Berufsfachschulen des Kantons aufgenommen.
7 Die Unterrichtshilfen, Lehrmitteln sowie das persönliche Material, welches während der Ausbildung benutzt wird, gehen zu Lasten des Lernenden.
Aufgehoben

5. Abschnitt: Überbetriebliche Kurse

1 Die überbetrieblichen Kurse sind in den Verordnungen über die berufliche Grundbildung jedes Berufs festgelegt.
2 Bei den Gesuchen um Befreiung vom Besuch der obligatorischen überbetrieblichen Kurse, berücksichtigt die DB, zusätzlich zu den im Artikel 57 Absatz 3 EGBBG festgelegten Bedingungen, die Einhaltung der eidgenössischen Anforderungen durch den Anbieter, insbesondere die Qualifikationen der Referenten.
1 Die kantonale Beteiligung an den überbetrieblichen Kursen, mit Ausnahme jener die im Artikel 33 definiert werden, basiert auf den bestehenden regionalen und/oder eidgenössischen Vereinbarungen.
2 Die kantonale Beteiligung wird ebenfalls an Unternehmen ausbezahlt, die vom Besuch der obligatorischen, überbetrieblichen Kurse befreit sind.
1 Wenn überbetriebliche Kurse für einen Berufsverband in den Räumlichkeiten des Staats organisiert werden, wird eine Vereinbarung zwischen dem Berufsverband und dem Departement unterzeichnet. Sie regelt insbesondere folgende Punkte:
a) die Zurverfügungstellung der Lehrpersonen und der Werkstätten;
b) die Zurverfügungstellung des Verbrauchsmaterials und dessen Kostenübernahme;
c) den an den Berufsverband oder den Lehrbetrieb zu verrechnenden Betrag als Beteiligung an die Investitions- und Betriebskosten (Lehrpersonen, Verbrauchsmaterial, usw.).
2 Der Bau, die Anschaffung, Unterhalt und Erneuerung der Räumlichkeiten, die für die überbetrieblichen Kurse genutzt werden, sowie die Ausrüstung, die Maschinen und die für den Unterricht benötigten Werkzeuge werden vom Staat finanziert.
3 Die Berufsverbände, werden im Zusammenhang mit der Wahl im Rahmen der Beschaffung und Erneuerung der Ausrüstung, der Maschinen und der für den Unterricht notwendigen Werkzeuge angehört und sind aufgerufen sich an den Kosten zu beteiligen.
4 Die Kurse stehen unter der Verantwortung einer vom betreffenden Berufsverband ernannten Kommission. Die Direktion der Berufsfachschule ist darin von Amtes wegen vertreten. Die Befugnisse dieser Kommission werden in der Vereinbarung festgehalten.
5 Die Lehrpersonen und die Teilnehmer sind dem Reglement der Berufsfachschule unterstellt, in der die überbetrieblichen Kurse stattfinden. Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen der Kurskommission und der Schuldirektion entscheidet der Dienstchef der DB nach Anhörung der Parteien.

6. Abschnitt: zweijährige Grundbildung

1 Im Gegensatz zu den drei- und vierjährigen Grundausbildungen vermittelt die zweijährige Grundausbildung den Lernenden einfachere spezifische berufliche Qualifikationen im Rahmen von anzahlmässig angepassten Schulklassen. Sie berücksichtigt die individuellen Voraussetzungen der Lernenden mit einem besonders differenzierten Lernangebot und angepasster Didaktik.
2 Die zweijährige Grundbildung kann um höchstens ein Jahr verkürzt oder verlängert werden, auf Basis von Artikel 17 Absatz 2 Buchstabe e und Artikel 41 Absatz 1 EGBBG.
1 Ist der Bildungserfolg des Lernenden gefährdet, so entscheidet die DB nach Anhörung des Lernenden oder seines gesetzlichen Vertreters zusammen mit den Anbietern der Bildung über eine fachkundige individuelle Begleitung des Lernenden.
2 Die fachkundige individuelle Begleitung umfasst schulische, sozialpädagogische und betriebliche Aspekte.
3 Die Massnahmen werden aufgehoben sobald das Bedürfnis nicht mehr besteht oder der Vertrag aufgelöst wird.
4 Die Begleitmassnahmen sind in der Regel für die Vertragsparteien unentgeltlich.
In Übereinkunft mit den betreffenden kantonalen Berufsverbänden kann der Kanton kantonale Ausbildungen anbieten oder kantonale Titel ausstellen, insbesondere:
a) für die Bereiche, in denen keine eidgenössische Ausbildung existiert;
b) für die Bereiche, welche nicht alle vom Bundesgesetz vorgesehenen Grundausbildungen anbieten;
c) für die Jugendlichen, welche nicht alle Fähigkeiten für den Erwerb eines eidgenössischen Titels in der Grundausbildung besitzen;
d) für Jugendliche mit vorwiegend praktischen Fähigkeiten, welche gezielt gefördert werden sollen.

7. Abschnitt: Qualifikationsverfahren

1 Die kantonale Berufsbildungskommission ist gleichzeitig auch Prüfungskommission.
2 Die DB stellt den Kommissionsmitgliedern jeweils ein Exemplar der Tabelle jeder Prüfungssession zu. Sie legt Weisungen über die auszuübende Kontrolle bei.
3 Die Kommission hat folgende Aufgaben:
a) sie überwacht den Ablauf der Prüfungen;
b) sie erstellt der DB einen Bericht über den Ablauf der besuchten Prüfungssessionen;
c) sie gibt dem Departement ihre Stellungnahme über die ihr vorgelegten Fragen betreffend die Prüfungen ab;
d) sie spricht die im Artikel 47 vorgesehenen Sanktionen aus.
In der Regel findet die ordentliche jährliche Prüfungssession am Ende des Schuljahres statt.
Der Lernende wird zur ordentlichen Prüfungssession zugelassen, welche im Jahr der Beendigung seiner Lehre stattfindet, unter der Voraussetzung, dass er das gesamte Programm des von der Berufsfachschule erteilten obligatorischen Unterrichts absolviert hat und im Besitz eines Lehrvertrags ist. Die Behandlung von Sonderfällen untersteht der Kompetenz der DB.
1 Die Schüler von privaten Berufsfachschulen werden zum Qualifikationsverfahren zugelassen, wenn sie über eine gesetzeskonforme Ausbildung verfügen, die von der DB anerkannt ist.
2 Um an einem Qualifikationsverfahren teilnehmen zu können, müssen Personen, die einen Beruf in einem anderen Rahmen als durch einen reglementierten Ausbildungsgang erlernt haben, folgende Auflagen erfüllen:
a) eine Berufserfahrung von mindestens fünf Jahren nachweisen ;
b) den Nachweis erbringen, dass sie den berufsspezifischen Unterricht besucht haben oder die beruflichen Kenntnisse auf eine andere Weise erworben haben.
Der Kandidat wird von der DB gemäss dem vom Chefexperten, in Absprache mit der Direktion der betreffend Berufsfachschule, erstellten Prüfungsprogramm mindestens 30 Tage im Voraus einberufen.
Entspricht das vom Lehrbetrieb zur Verfügung gestellte Prüfungsmaterial nicht den Anforderungen, sind die Experten dazu berechtigt, dieses auf Kosten des Lehrbetriebs zu ersetzen.
1 Innerhalb einer Frist von 15 Tagen nach Beendigung der Prüfung übergeben die Schuldirektion und die Chefexperten dem Departement die Resultate der Prüfungsaufgaben, für die sie verantwortlich sind.
2 Sobald das Ergebnis bekannt ist, teilt die DB dem Lernenden und dem Lehrmeister die Prüfungsnoten spätestens einen Monat nach Abschluss der Prüfungen mit.
3 Die Chef-Experten und die Experten halten betreffend die Leistungen absolute Verschwiegenheit ein und unterlassen es, den Kandidaten oder Drittpersonen Noten und/oder Resultate mitzuteilen.
1 Grundsätzlich wird das eidgenössische Fähigkeitszeugnis oder das eidgenössische Berufsattest anlässlich einer Schlussfeier übergeben.
2 Der Lehrmeister, welcher gegen die Übergabe dieser Urkunde an seinen Lernenden Einspruch erheben will, hat dies dem Departement innert der im Amtsblatt des Kantons Wallis veröffentlichten Frist unter Angabe der Gründe mitzuteilen.
Muss ein Kandidat sein Qualifikationsverfahren ausserhalb des Wallis, in einem anderen Kanton als demjenigen, in dem er den obligatorischen Unterricht absolviert hat, ablegen, werden ihm die daraus entstehenden Reisekosten von der Wohngemeinde zurückerstattet. Muss der Lernende wegen der Reisezeit auswärts übernachten, kann ihm eine angemessene Entschädigung pro Nacht ausgerichtet werden, sofern er effektive Auslagen hatte und diese mittels Rechnungsbeleg nachweisen kann.
1 Während der Dauer der Prüfungen unterstehen die Kandidaten der Aufsicht des DEKS, welche von der Prüfungskommission, der Schuldirektionen und den Experten ausgeübt wird.
2 Disziplinarvergehen sind Gegenstand eines schriftlichen Berichts, den der Chefexperte zuhanden der Prüfungskommission an das Departement richtet.
3 Die Fehlbaren können mit einer Busse bis zu 200 Franken bestraft werden, welche von der Prüfungskommission ausgesprochen wird. Ein allfälliger zusätzlicher Schadenersatz bleibt vorbehalten.
1 Ein Kandidat wird von der Prüfung ausgeschlossen welcher unter anderem:
a) Dokumente, Werkzeuge oder andere nicht erlaubte Hilfsmittel verwendet;
b) Informationen/Prüfungsunterlagen erhält oder weiterleitet;
c) Vorbereitete Arbeiten von zuhause mitnimmt oder nach Hause nimmt.
2 Der von Examensbetrug betroffene Kandidat kann die Prüfungssession bis zum Entscheid der Examenskommission fortsetzen.
3 Die möglichen Sanktionen entsprechend der Schwere des vorgefallenen Grundes sind:
a) Note 1 in der betroffenen Prüfung;
b) Nichtbestehen des Qualifikationsverfahrens.

3. Kapitel: Bildungsdefizite

1 Die Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung besteht aus praxis- und arbeitsweltbezogenen Angeboten im Rahmen der Verlängerung der obligatorischen Schulzeit, welche dieses Programm vervollständigen und den Personen, die daran teilnehmen, einen Einstieg in eine berufliche Grundausbildung ermöglichen sollen.
2 Die Angebote zur Vorbereitung auf die berufliche Grundausbildung dauern höchstens ein Jahr und sind zeitlich auf das Schuljahr abgestimmt.
3 Sie werden mit einer Beurteilung abgeschlossen.
1 Am Ende der obligatorischen Schulzeit stehen den Schülern mit einem Bildungsdefizit folgende Massnahmen zur Verfügung:
a) Massnahmen welche im Gesetz über die Orientierungsschule vorgesehen sind;
b) die Schule für Berufsvorbereitung (SfB).
2 Für Jugendliche mit Migrationshintergrund werden Integrationsklassen auf nachobligatorischer Stufe (CASPO) gebildet. Diese bieten eine vorübergehende Ausbildung an, damit diese Jugendlichen eine Berufsbildung aufnehmen, eine schulische Ausbildung fortsetzen oder in das Berufsleben eintreten können. Die angebotenen Kurse zielen darauf ab, die Integration dieser fremdsprachlichen Jugendlichen in unsere Gesellschaft zu erleichtern.
Für Schüler, welche vor einigen Jahren die Schulstrukturen verlassen haben, und die in den unter Artikel 49 erwähnten Strukturen nicht mehr aufgenommen werden können und Mühe bekunden, eine Lehrstelle zu finden, kann das Departement in Berufsfachschulen oder privaten Organisationen verkürzte Vorbereitungsangebote schaffen.
Die DB koordiniert sämtliche Übergangsmassnahmen zwischen der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II Berufsschule in Zusammenarbeit mit den anderen Dienststellen und den betreffenden privaten Organen.
1 Die verschiedenen Massnahmen welche in dieser Verordnung vorgesehen sind sowie weitere vorübergehende Massnahmen basieren auf der Unterstützung der Jugendlichen und ihrer Familien.
2 Um in den Genuss der vorgesehenen Massnahmen zu kommen, muss der Jugendliche oder der gesetzliche Vertreter:
a) vorgeschlagene, konkrete Massnahmen akzeptieren;
b) sich den beruflichen Anforderungen die ihm vorgeschlagen werden unterordnen;
c) sich nach Möglichkeit einsetzen und alles Notwendige unternehmen um die vorgeschlagenen Ziele zu erreichen;
d) sein Einverständnis geben, dass seine persönlichen Daten in eine Datenbank integriert werden und von den Verbundpartnern eingesehen werden können unter Vorbehalt, dass die Daten vertraulich behandelt werden. Nach Beendigung der Ausbildung wird die Datenbank vernichtet.

4. Kapitel: Kantonale Berufsbildungskommission - Berufsverbände - Gemeinden

1 Die verschiedenen, in Artikel 2 aufgezählten, beruflichen Wirtschaftszweige des Kantons Wallis müssen in der kantonalen Berufsbildungskommission vertreten sein.
2 Die drei in der Verfassung festgelegten Regionen sind mindestens durch jeweils drei Mitglieder vertreten.
1 Die Berufsverbände erarbeiten ebenfalls die Hilfsmittel für die Bildung in beruflicher Praxis, insbesondere das Arbeitsbuch und den Lehrgang.
2 Sie schlagen der DB qualifiziertes und ausgebildetes Personal vor, um die gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen, unter anderem diejenigen der Branchenkommissäre und der Experten beim Qualifikationsverfahren.
Die Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden beruht insbesondere auf häufigen formellen und informellen Kontakten, auf der Teilnahme an Versammlungen und, falls nötig, auf Leistungsaufträgen.
1 Die Wohnsitzgemeinden der Lernenden erhalten von der DB alle nötigen Informationen über die Jugendlichen, die an den Berufsschulen eingetragen sind, über die genehmigten Lehrverträge und die entsprechenden Änderungen.
2 Die Gemeinde unterstützt, durch ihre Ausbildungskommission, die Jugendlichen in ihrem Vorgehen und bei der Suche nach Lehrstellen, indem sie den Erhalt der bestehenden Lehrstellen sichert und die Schaffung von neuen Lehrstellen fördert.
3 Die Gemeinden bemühen sich, innerhalb ihrer Verwaltung oder in einem weiteren Rahmen mittels ihrer diversen Partnerschaften/Zusammenarbeit (Verbände, Gesellschaften, usw.) Lehrstellen anzubieten, die den Anforderungen der Bildungsverordnungen entsprechen.
4 Die kommunalen Ausbildungskommissionen sind in Zusammenarbeit mit der DB und den Branchenkommissären für die Aufsicht über die Lehrangebote in den Lehrbetrieben ihrer Gemeinde verantwortlich.
5 Die Gemeinden informieren die DB regelmässig über die Ergebnisse ihres Vorgehens und ihrer Massnahmen.

5. Kapitel: Höhere Berufsbildung und berufsorientierte Weiterbildung

1 Personen mit Wohnsitz im Kanton, die vollzeitlich oder berufsbegleitend eine höhere Fachschule besuchen, gelangen in den Genuss einer unentgeltlichen Ausbildung, mit Ausnahme des vom Staatsrat festgelegten Schulgeldes.
2 Diese Unentgeltlichkeit wird entsprechend den Bestimmungen der interkantonalen Vereinbarungen gewährt.
Der Besuch einer höheren Berufsbildung ausserhalb des Kantons unterliegt den Bedingungen, die in den vom Kanton unterzeichneten interkantonalen Vereinbarungen oder den geltenden interkantonalen Praktiken festgehalten sind.
1 Für die Weiterbildungskurse (höhere Berufsbildung und berufsorientierte Weiterbildung) stellt das Departement den Berufsverbänden/Organisationen auf Anfrage nach Möglichkeit die Räumlichkeiten, die Ausrüstung der Berufsfachschulen für weiterführende Kurse (höhere Berufsbildung und berufliche Weiterbildung im Anschluss an die Grundbildung.
2 Sämtliche zur Verfügung gestellte Leistungen können dem Berufsverband/Organisator gemäss Vereinbarung verrechnet werden.
3 Personen, welche eine höhere Ausbildung absolvieren, die mit einer eidgenössischen Berufsprüfung oder einer eidgenössischen höheren Fachprüfung abgeschlossen wird, können gemäss interkantonalen Vereinbarungen in den Genuss einer Unterstützung gelangen, die gemäss den vom Staatsrat festgelegten Modalitäten und Bedingungen folgende Formen annehmen kann:
a) direkte Hilfe durch eine teilweise oder vollständige Übernahme der vom Organisator der Bildung verrechneten Schulkosten;
b) indirekte Hilfe durch die Zahlung einer Subvention an den Anbieter der Bildung.
Der Staatsrat legt die Anforderungen für die Anerkennung und die Finanzierung der Anbieter der berufsorientierten Weiterbildung fest, insbesondere:
a) die entsprechende Schulstruktur;
b) die Qualitätsnormen (Qualifikation der Lehrkräfte, Dauer, Teilnehmerzahl, usw.);
c) die paritätische Finanzierung durch die Partner.

6. Kapitel: Finanzen

1 Die DB verwaltet die Gesamtheit der Beiträge - Pauschalen und Subventionen im Sinne der Artikel 52 bis 56 BBG - die vom Bund an den Kanton ausgerichtet werden in Bezug auf die Beteiligung an die Kosten der beruflichen Ausbildung.
2 Ein prozentualer Anteil der erhaltenen Pauschalbeiträge wird einem Spezialfinanzierungskonto zugewiesen und ist vorgesehen für die Finanzierung von Bauten, Ausrüstungen, Umbauten und langfristige Investitionen. Ein vom Staatsrat erlassenes Reglement legt die prozentuale Verwendung und Zusprache der Beiträge fest.
3 Gemäss Artikel 9 dieser Verordnung wird bei der Vergabe eines Leistungsauftrags an Anbieter, die nicht der DB unterstehen, die zugewiesenen finanziellen Beiträge in Form eines Pauschalbetrags ebenfalls angeführt.
1 Die Bedingungen der Rechnungsstellung, die Beträge der Einschreibegebühren, die Beträge für Auditoren, die Gebühren, die Materialkosten und alle übrigen im Gesetz und in der vorliegenden Verordnung nicht ausdrücklich vorgesehenen Fällen von Verrechnungen an die Lernenden werden durch einen Staatsratsbeschluss geregelt.
2 Die Schule ist für die Erhebung dieser Beträge verantwortlich.
Die für die Berufsbildung bestimmten öffentlichen Gebäude sind insbesondere diejenigen, welche in Beziehung stehen zur beruflichen Grundbildung: Berufsfachschulen, Lehrwerkstätten, Werkstatt-Schulen, Schulsporthallen und Foyers.
1 Die Entschädigungen und Reisespesen für die Mitglieder der kantonalen Berufsbildungskommission, die Branchenkommissäre und die Experten der Qualifikationsverfahren werden vom Staatsrat festgelegt.
2 Die Entschädigungen werden alle fünf Jahre überprüft oder spätestens wenn der Landesindex der Konsumentenpreise um mehr als drei Prozent seit der letzten Index-Festlegung gestiegen ist.
7. Kapitel : Schlussbestimmungen
Das Vollziehungsreglement vom 20. Februar 1985 zum Gesetz, welches das Bundesgesetz über die Berufsbildung vollzieht, wird aufgehoben.
Die vorliegende Verordnung tritt am 1. September 2010 in Kraft.

So angenommen im Staatsrat zu Sitten, den 9. Februar 2011.

Der Präsident des Staatsrates: Jean-Michel Cina
Der Staatskanzler: Philipp Spörri

Titel und ÄnderungenVeröffentlichungInkrafftreten
Abl. Nr. 12/20111.09.2010
1 Änderung gemäss Art. 14 des Reglements über die Übernahme der Fahrkosten für die Lernenden und die Schüler der Sekundarstufe II vom 6.06.2012Abl. Nr. 24/20121.09.2012


Index

412.100

Ordonnance
concernant la loi d'application de la loi fédérale sur la formation professionnelle (OLALFPr)

du 9 février 2011


Le Conseil d'Etat du canton du Valais

vu l'article 57 alinéa 2 de la Constitution cantonale;
vu l'article 89 de la loi sur l'organisation des Conseils et les rapports entre les pouvoirs;
vu la loi d'application concernant la loi fédérale sur la formation professionnelle;
sur la proposition du Département de l'éducation, de la culture et du sport,

arrête:

Chapitre 1: Dispositions générales

La présente ordonnance couvre l'ensemble des secteurs de la formation professionnelle régis par la loi. Sont réservés les ordonnances et règlements spécifiques concernant notamment:
a) l'organisation et le fonctionnement des écoles de formation professionnelle;
b) les missions et le fonctionnement de l'orientation scolaire, professionnelle et de carrière;
c) la maturité professionnelle;
d) la validation des acquis.
Les différents domaines professionnels couverts par la présente ordonnance sont:
a) le bâtiment et le génie civil;
b) le commerce et l'industrie;
c) l'artisanat et l'agriculture;
d) le tourisme, l'hôtellerie et la restauration;
e) la santé, le social et les arts.
Dans la présente loi, toute désignation de personne, de statut ou de fonction vise indifféremment l'homme ou la femme.

Chapitre 2: Formation professionnelle initiale

Section 1: Généralités

1 Le Service de la formation professionnelle (ci-après: le SFOP) veille au développement de la qualité dans les différents lieux de formation.
2 Les écoles professionnelles mettent en place une certification d'un système de management de la qualité prescrit et reconnu par le Département de l'éducation de la culture et du sport (ci après: le département), afin de garantir l'amélioration continue de leurs prestations.
3 Dans le but d'améliorer de manière continue la qualité de la formation en entreprise, les associations professionnelles et les entreprises elles-mêmes sont tenues d'utiliser les outils prescrits par les Ordonnances fédérales sur la formation professionnelle initiale ou proposés par les organismes intercantonaux (Qualicarte, les plans de formations et guides méthodiques, les rapports semestriels, les journaux de travail, les dossiers de formation, etc.)
4 Les entreprises formatrices doivent fournir à la fin de chaque semestre les notes d'expérience prévues par les Ordonnances fédérales sur la formation professionnelle initiale et tout autre élément comptant pour les procédures de qualification, conformément aux directives du SFOP.
5 Le SFOP peut, sur demande, recommander aux autres prestataires de la formation professionnelle des méthodes de développement de la qualité.
1 Les prestataires de la formation professionnelle mettent en place un système de contrôle interne placé sous la surveillance du SFOP.
2 Ce contrôle porte notamment sur le suivi du programme de formation en entreprise et sur le suivi pédagogique exercé par les directions des écoles et des institutions sur les formateurs et les enseignants, au sens des articles 45 à 47 de la LFPr.
3 Le SFOP peut procéder en tout temps à un audit, partiel ou total, et prendre d'autres mesures qu'il juge indispensables pour remplir sa mission.
4 Il peut exiger des prestataires de la formation professionnelle tous les renseignements et toute la documentation nécessaires à l'exercice de son mandat.
 Art 6 Transition
1 Le département, notamment au travers des services compétents et des Offices d'orientation scolaire et professionnelle (ci-après: les OSP), prend les mesures utiles pour assurer la transition entre la fin du secondaire I et la formation professionnelle initiale et pour valoriser la formation duale, en collaboration avec les autres services de l'Etat concernés, les associations professionnelles et les milieux économiques et industriels.
2 Dans le cadre de la loi sur le cycle d'orientation, l'OSP prend toutes les mesures nécessaires et utiles afin de permettre à chaque élève, dans la mesure du possible, de disposer, au terme de la scolarité obligatoire, d'un projet professionnel réaliste et réalisable.
3 Les jeunes qui, au terme de leur scolarité obligatoire, ne peuvent débuter un apprentissage, bénéficient des mesures prévues à l'article 40 de la LFPr.
Le département édicte des directives de transfert et de passage d'une formation à l'autre en tenant compte des recommandations intercantonales (CDIP, CSFP, OFFT) et des ordonnances fédérales sur la formation professionnelle initiale.
Lorsqu'il n'y a pas ou plus de possibilités d'acquérir une formation dans le canton, le SFOP est compétent pour autoriser à suivre une formation hors canton. Il prend notamment en compte les éléments suivants:
a) recherches écrites infructueuses de place de formation dans le canton tant en formation duale qu'en formation à plein temps;
b) aptitudes et choix professionnels validés par les OSP;
c) notes et résultats de la scolarité obligatoire;
d) pratiques intercantonales en la matière.
1 La collaboration avec les divers prestataires de la formation professionnelle qui ne dépendent pas du SFOP se fait sur la base de mandats de prestations.
2 Le mandat est conclu entre le département et le prestataire de formation, en principe pour une durée de quatre ans.
3 Le mandat concerne les prestations suivantes:
a) les mesures préparatoires et d'insertion;
b) la formation professionnelle initiale, continue et supérieure
c) les autres mesures prévues dans la LFPr et la LALFPr.
4 Il détermine notamment:
a) les objectifs à atteindre;
b) les modalités de controlling et de l'évaluation de la réalisation des objectifs;
c) les conséquences de l'inexécution ou de l'exécution non conforme du mandat;
d) les modalités d'adaptation;
e) les procédures de règlement des différends et de la médiation;
f) le descriptif et les bénéficiaires de la prestation;
g) les ressources financières allouées sous forme d'enveloppe, tenant compte des taux d'occupation et d'encadrement;
h) la surveillance financière.
5 Dans le cadre délimité par le mandat de prestations, le prestataire de formation remplit son mandat de façon autonome.
6 Le département exerce la surveillance des prestataires par l'intermédiaire du SFOP.

Section 2: Santé et prestations sociales

Pour tous les cas non prévus dans la présente ordonnance, les prescriptions correspondantes des contrats collectifs de travail ainsi que du Code des obligations s'appliquent.
1 Lors de la conclusion du contrat d'apprentissage, l'entreprise formatrice peut exiger que l'apprenti lui présente un certificat médical attestant qu'aucune maladie, aucune infirmité ni aucun trouble de croissance ne s'opposent à l'apprentissage envisagé.
2 Les frais de la visite médicale sont à la charge de l'apprenti ou, s'il est mineur, de son représentant légal.
1 L'apprenti doit être assuré obligatoirement selon les dispositions de la loi sur l'assurance accidents (LAA).
2 Les primes de l'assurance contre les accidents professionnels sont à la charge de l'entreprise formatrice.
3 Les primes de l'assurance contre les accidents non professionnels sont à la charge de l'apprenti ou de son représentant légal. Tout autre accord en faveur de l'apprenti est réservé et doit être consigné dans le contrat d'apprentissage.
1 L'entreprise formatrice conclut une assurance perte de gain en cas de maladie qui couvre au moins 80 pour cent du salaire et elle paie au moins 50 pour cent de la prime.
2 L'article 324a du Code des obligations reste cependant applicable en cas de maladies qui ont été exclues de l'assurance au moment où cette dernière a été conclue.
Dans les professions non régies par un contrat collectif et dans celles où le contrat collectif ne détermine pas les indemnités de déplacement dont doit bénéficier le travailleur, les apprentis ont droit aux indemnités suivantes:
a) lorsque l'apprenti est appelé à travailler en dehors de son lieu de travail habituel, les frais de transport sont à la charge de l'entreprise formatrice;
b) si le déplacement dure plus d'une demi-journée, l'entreprise formatrice doit, en outre, verser à l'apprenti une indemnité appropriée pour le repas de midi ;
c) si, lors de grands déplacements, l'apprenti est obligé de loger sur place, l'entreprise formatrice lui fournira, à ses frais, une chambre et une pension convenables.

Section 3: Formation à la pratique

Les prestataires de la formation à la pratique professionnelle doivent former les apprentis selon le programme fixé dans le plan de formation. Ils doivent le faire dans les règles de l'art, systématiquement et veiller à ce que la formation soit coordonnée avec l'enseignement scolaire.
1 Les formateurs doivent suivre des compléments obligatoires de formation, notamment sur le contenu des nouvelles ordonnances sur la formation professionnelle initiale.
2 Les formateurs faisant valoir des acquis pour l'obtention de l'attestation peuvent obtenir des équivalences reconnues au niveau cantonal ou intercantonal et être dispensés de tout ou partie de la formation.
3 Les formateurs formant des stagiaires pour une durée de plus de six mois doivent suivre le module de formation pour maître de stages, lequel fait partie de la formation pour formateur en entreprise.
Les prestataires de la formation à la pratique professionnelle doivent bénéficier d'une autorisation de former dans la profession concernée avant l'engagement d'un apprenti.
1 Le SFOP peut délivrer des autorisations de former provisoires à durée limitée à des entreprises ne remplissant pas toutes les conditions pour former au sens de la loi, mais donnant des garanties de pouvoir se mettre en conformité dans un délai raisonnable.
2 Il fixe ce délai et les conditions minimales devant être remplies pour que l'entreprise puisse prétendre à une autorisation définitive.
3 La qualité de la formation fait l'objet d'une évaluation. Elle est prise en compte dans la décision finale.
1 En cas de pénurie de places de formation initiale dans un secteur ou en cas de circonstances exceptionnelles, le SFOP peut octroyer une dérogation temporaire quant au nombre d'apprentis simultanément en formation dans une entreprise, une institution ou un réseau d'entreprises ou accorder des conditions particulières.
2 Les exigences supplémentaires imposées aux formateurs par certaines ordonnances de formation peuvent faire l'objet d'une dérogation accordée par le SFOP sur préavis de l'association professionnelle concernée.
En cas de non-respect des conditions de l'autorisation de former, le SFOP, l'association concernée entendue, donne un avertissement avec un délai pour remédier à la situation. Si, à la suite de cet avertissement, l'entreprise n'offre pas toute garantie que la formation est dispensée aux conditions fixées, le SFOP retire ladite autorisation.
1 Un contrat d'apprentissage peut être signé par un prestataire à la pratique professionnelle s'il est au bénéfice d'une autorisation de former dans la profession.
2 Le SFOP fournit les formulaires sur lesquels les contrats d'apprentissage sont établis. Le contrat d'apprentissage est établi en trois exemplaires.
3 Le formateur doit soumettre le contrat d'apprentissage au SFOP pour approbation, avant le début de la formation, mais au plus tard pour le 15 juillet. Les décisions relatives aux cas particuliers sont de la compétence du SFOP
4 Afin de favoriser les échanges linguistiques et les réseaux d'entreprises, plusieurs contrats peuvent couvrir la globalité de la formation. Ils doivent être soumis à l'approbation du SFOP.
5 Après approbation, le SFOP en remet un exemplaire au formateur en entreprise, à l'apprenti ou à son représentant légal.
6 Dès l'approbation du contrat, le SFOP informe la commission communale des communes, site de l'entreprise formatrice et de domicile de l'apprenti, l'école professionnelle ainsi que l'organisateur des cours interentreprises.
1 Les stages de plus de six mois font l'objet d'un contrat de stage délivré et approuvé par le SFOP avant le début du stage.
2 Le département définit les conditions minimales à remplir par les prestataires de stage concernant l'accueil de personnes en formation pour plus de six mois.
3 Le SFOP, avant d'approuver le contrat de stage, peut consulter l'entreprise ou l'institution formatrice ainsi que la personne en formation.

Section 4: Formation scolaire

1 Les personnes souhaitant fréquenter une école professionnelle doivent être au bénéfice d'un contrat d'apprentissage approuvé par le SFOP.
2 En cas d'absence de contrat d'apprentissage en début d'année scolaire, les personnes souhaitant fréquenter une école professionnelle doivent s'annoncer auprès du SFOP.
3 En cas d'absence de contrat d'apprentissage en début d'année scolaire ou en cas de rupture du contrat d'apprentissage, l'intéressé peut fréquenter une école professionnelle en Valais pendant une durée maximale de trois mois. Dans ces cas, le SFOP en informe la commune de domicile de l'apprenti.
4 Pour les cas particuliers, le SFOP statue au cas par cas.
5 Durant les trois mois prévus à l'alinéa précédent, il doit à la fois:
a) être soumis au règlement de l'École professionnelle;
b) tout entreprendre pour trouver une place d'apprentissage afin de poursuivre sa formation;
c) faire preuve de motivations pour la profession choisie.
6 Les personnes adultes au sens de l'article 32 de l'ordonnance fédérale du 19 novembre 2003 sur la formation professionnelle (OFPr) peuvent fréquenter une école professionnelle aux conditions fixées par le département.
1 A la fin de chaque semestre scolaire, l'école délivre au formateur en entreprise, un bulletin de notes dans lequel sont consignés les résultats obtenus dans les différentes branches d'enseignement. Le formateur en entreprise doit le faire suivre à l'apprenti ou à son représentant légal.
2 A la clôture de chaque année scolaire, un bulletin de notes est établi. Il indique, notamment la moyenne annuelle générale obtenue.
3 L'apprenti est promu lorsque:
a) la moyenne générale annuelle est égale ou supérieure à 4;
b) les conditions de réussite exigées dans les connaissances professionnelles, lors des examens de fin d'apprentissage, sont remplies.
4 Demeurent réservées les procédures de promotion définies dans les ordonnances fédérales sur la formation professionnelle initiale et sur la maturité professionnelle.
5 Pour les cas particuliers ou en cas de désaccord entre l'école et l'entreprise formatrice, l'apprenti entendu, la direction de l'école transmet le dossier au SFOP pour décision.
En cas de non promotion, la direction de l'école informe l'apprenti ou son représentant légal ainsi que le formateur en entreprise. Elle les invite à examiner la meilleure solution à adopter pour l'avenir de l'apprenti. Sur la base des observations faites, elle propose les mesures jugées adéquates, notamment:
a) la répétition de l'année avec prolongation de l'apprentissage d'un an;
b) le changement de niveau ou de profession.
1 Les cours facultatifs prévus par les ordonnances fédérales sur la formation professionnelle initiale et les cours d'appui dispensés par l'école professionnelle doivent être organisés de façon à ne pas perturber outre mesure la formation à la pratique professionnelle.
2 Les écoles professionnelles peuvent organiser des cours d'appui lorsque l'effectif par cours est supérieur ou égal à cinq apprentis.
3 La nécessité pour un apprenti de fréquenter ces cours est réexaminée périodiquement en tenant compte des modalités d'organisation, de son comportement, des résultats constatés ainsi que des normes fixées par les ordonnances de formation.
L'apprenti peut demander à sa commune de domicile d'organiser des cours d'appui. Cette dernière bénéficie d'une indemnité du canton fixée par le Conseil d'Etat.
En cas de prestations insuffisantes ou de comportement inadéquat de l'apprenti en formation à l'école professionnelle ou dans l'entreprise formatrice, l'école peut l'exclure des cours facultatifs, l'entreprise formatrice entendue.
1 Les personnes en formation sous contrat d'apprentissage approuvé par le SFOP bénéficient de la gratuité pour les cours dispensés par les écoles professionnelles, y compris les cours facultatifs et les cours d'appui, à l'exception des cours préparatoires à la maturité professionnelle.
2 L'inscription hors canton est effectuée par le SFOP; en ce cas aussi, la formation est gratuite.
3 Les personnes au bénéfice d'un statut d'auditeur octroyé par le SFOP doivent payer les cours professionnels et les cours interentreprises au tarif fixé par le département.
4 Le SFOP statue sur les cas particuliers, notamment sur les lieux de formation pour la continuation d'apprentissage après changement de domicile, déménagement de l'entreprise formatrice, changement d'employeur ou pour des motifs d'acquisition d'une autre langue nationale. Il tient compte pour cela des pratiques intercantonales.
5 Pour les élèves des écoles de métiers ou en formation à plein temps les accords intercantonaux s'appliquent.
6 Les apprentis et les personnes en formation des autres cantons sont admis dans les écoles professionnelles du canton conformément aux accords intercantonaux en vigueur.
7 Les supports didactiques, les moyens d'enseignement ainsi que le matériel conservé au terme de la formation sont à la charge de l'apprenti.
Abrogé

Section 5: Cours interentreprises

1 Les cours interentreprises sont définis dans les ordonnances sur la formation professionnelle initiale de chaque profession.
2 Dans les demandes de déroger à l'obligation de fréquenter les cours interentreprises, le SFOP tient compte, en plus de ce qui est prévu à l'article 59 alinéa 3 de la LALFPr, du respect des exigences fédérales par le prestataire, notamment, les qualifications des intervenants.
1 La participation cantonale aux cours interentreprises hors ceux prévus à l'article 33 se base sur les accords existants au niveau régional et/ou fédéral.
2 La participation cantonale est également versée aux entreprises qui obtiennent une dérogation à la fréquentation obligatoire des cours interentreprises.
1 Lorsque les cours interentreprises sont organisés pour une association professionnelle dans les locaux de l'Etat, une convention est signée entre elle et le département. Elle règle notamment les points suivants:
a) la mise à disposition par l'Etat des maîtres professionnels et des locaux;
b) la mise à disposition du matériel consommable et sa prise en charge;
c) le montant à facturer à l'association professionnelle ou à l'entreprise formatrice à titre de participation aux frais d'investissement et de fonctionnement (maîtres professionnels, matériel consommable, etc.).
2 La construction, l'acquisition, l'entretien et le renouvellement des locaux affectés aux cours interentreprises, ainsi que les équipements, les machines et les outils nécessaires à l'enseignement sont à la charge de l'Etat.
3 Les associations professionnelles, qui sont entendues sur le choix, l'opportunité d'acquisition et de renouvellement des équipements, des machines et des outils nécessaires à l'enseignement, sont appelées à les subventionner.
4 Les cours sont placés sous la responsabilité d'une commission nommée par l'association intéressée. La direction de l'école professionnelle en fait partie d'office; les compétences de cette commission sont précisées dans la convention.
5 Les maîtres professionnels et les participants sont soumis au règlement de l'école professionnelle dans laquelle se déroulent les cours interentreprises; en cas de divergences entre la commission des cours et la direction de l'école, le chef du SFOP décide, après avoir entendu les parties.

Section 6: Formation initiale en deux ans

1 Contrairement aux formations initiales de trois et de quatre ans, la formation initiale de deux ans transmet aux apprentis des qualifications professionnelles spécifiques moins poussées dans des classes à effectif adapté. Elle tient compte de la situation de chacun des apprentis en leur proposant une offre particulièrement différenciée et des méthodes didactiques appropriées.
2 La formation initiale de deux ans peut être raccourcie ou prolongée d'un an au maximum, conformément aux dispositions des articles 17 alinéa 2 lettre e et 41 alinéa 1 de la LALFPr.
1 Si la réussite de la formation d'un apprenti est compromise, le SFOP décide, après avoir entendu l'apprenti ou son représentant légal et les prestataires de la formation, de fournir ou non un encadrement individuel spécialisé à l'apprenti.
2 L'encadrement individuel spécialisé implique un suivi au niveau scolaire, au niveau socio-pédagogique ou au niveau de la pratique en entreprise.
3 L'encadrement se termine lorsque le besoin n'est plus avéré ou lorsque le contrat est résilié.
4 Les mesures d'accompagnement sont, en règle générale, gratuites pour les parties au contrat.
D'entente avec les associations professionnelles cantonales concernées, le canton peut mettre sur pied des formations cantonales ou délivrer des titres cantonaux, notamment:
a) dans les domaines où il n'existe aucune formation fédérale;
b) dans les domaines qui n'offrent pas toutes les formations initiales prévues par la loi fédérale;
c) pour les jeunes qui n'ont pas toutes les compétences pour acquérir un titre fédéral de formation initiale;
d) pour les jeunes qui ont des compétences pratiques devant être développées.

Section 7: Procédure de qualification

1 La commission cantonale de formation professionnelle fonctionne en qualité de commission des examens.
2 Le SFOP adresse aux membres de la commission un exemplaire du tableau de chaque session d'examens accompagné de directives concernant les contrôles à effectuer.
3 Les attributions de cette commission sont les suivantes:
a) surveiller le déroulement des épreuves;
b) faire rapport au SFOP sur le déroulement des examens visités;
c) donner son préavis au département sur les objets relatifs aux examens qui lui sont soumis;
d) prononcer les sanctions prévues à l'article 47.
En règle générale, la session ordinaire annuelle d'examens est fixée à la fin de l'année scolaire.
L'apprenti est admis à l'examen lors de la session ordinaire qui se déroule dans l'année où se termine son apprentissage, à la condition qu'il ait suivi le programme complet de l'enseignement obligatoire dispensé par l'école professionnelle et soit au bénéfice d'un contrat d'apprentissage. Les cas particuliers sont de la compétence du SFOP.
1 Les élèves des écoles privées sont admis aux procédures de qualification lorsque leur formation est conforme aux dispositions légales et reconnue par le SFOP.
2 Pour être admises à une procédure de qualification, les personnes ayant appris une profession dans un autre cadre que celui d'une filière de formation réglementée, doivent:
a) justifier d'une expérience professionnelle d'au moins cinq ans;
b) prouver avoir suivi l'enseignement professionnel ou acquis les connaissances professionnelles d'une autre manière.
Le candidat est convoqué par le SFOP au moins 30 jours à l'avance, conformément au programme d'examens établi par le chef-expert en collaboration avec la direction de l'école professionnelle concernée.
Lorsque le matériel d'examens fourni par l'entreprise formatrice ne correspond pas aux exigences requises, les experts sont habilités à pourvoir au remplacement de celui-ci, aux frais de l'entreprise formatrice.
1 Dans un délai de 15 jours dès la fin de l'examen, la direction de l'école et les chefs-experts remettent au département les résultats des épreuves dont ils sont responsables.
2 Les notes de l'examen sont communiquées à l'apprenti et au formateur en entreprise, par le SFOP, dès que le résultat est établi, mais au plus tard un mois après la session d'examen.
3 Les chefs-experts et les experts observent la plus grande discrétion au sujet des prestations et s'abstiennent de tout commentaire au sujet des examens; ils ne communiquent en aucun cas les notes et les résultats aux candidats ou à des tiers.
1 Le certificat fédéral de capacité ou l'attestation fédérale de formation professionnelle est, en principe, délivré à l'occasion d'une cérémonie de clôture.
2 Le formateur en entreprise qui s'oppose à ce que ce document soit remis à son apprenti doit en informer le département dans le délai publié au bulletin officiel du canton du Valais, en indiquant les motifs de son opposition.
Lorsque le candidat passe l'examen de fin d'apprentissage hors du Valais, dans un canton autre que celui où il a suivi l'enseignement obligatoire, les frais de déplacement qui en découlent lui sont remboursés par la commune de domicile. Si pour des raisons d'horaire, l'apprenti est tenu de loger sur place, une indemnité appropriée par nuit peut lui être allouée sur présentation des factures d'hébergement.
1 Pendant la durée des examens, les candidats sont soumis à l'autorité du département, qui s'exerce par la commission des examens, les directions des écoles et les experts.
2 Les infractions à la discipline font l'objet d'un rapport écrit que le chef-expert adresse au département à l'intention de la commission des examens.
3 Celles-ci sont passibles d'amende pouvant aller jusqu'à 200 francs prononcée par la commission des examens, en sus du paiement des éventuels dégâts causés.
1 Sont notamment considérés comme tricheries les cas où le candidat:
a) utilise des documents, de l'outillage ou des moyens auxiliaires non autorisés;
b) reçoit ou transmet des informations / travaux d'examens;
c) apporte des travaux préparés à domicile ou en emporte dans ce but.
2 Le candidat concerné par une tricherie poursuit la session d'examen jusqu'à décision de la sanction infligée par la commission d'examen.
3 Les sanctions possibles, à prendre en fonction de la gravité du cas, sont:
a) note 1 dans l'épreuve en question;
b) déclaration d'échec de la procédure de qualification.

Chapitre 3: Déficit de formation

1 La préparation à la formation professionnelle initiale consiste en des offres axées sur la pratique et sur le monde du travail, s'inscrivant dans le prolongement de la scolarité obligatoire et en complétant le programme, afin que les personnes qui les suivent soient capables d'entamer une formation professionnelle initiale.
2 Les offres de préparation à la formation professionnelle initiale durent un an au maximum et concordent avec l'année scolaire.
3 Elles se terminent par une évaluation.
1 A la fin de la scolarité obligatoire, sont à disposition des élèves en déficit de formation:
a) les mesures prévues par la loi sur le cycle d'Orientation;
b) l'école préprofessionnelle (EPP).
2 Pour les jeunes issus de l'immigration, des classes d'accueil de la scolarité post obligatoire (CASPO) sont mises sur pied. Elles offrent une formation transitoire pour leur permettre d'accéder à une formation professionnelle, de poursuivre une formation scolaire ou d'entrer dans le monde du travail. Les cours dispensés visent à faciliter l'intégration de ces jeunes de langue étrangère dans notre société.
Pour les jeunes, ayant quitté les structures scolaires depuis quelques années, ne pouvant bénéficier des mesures prévues à l'article 49 et qui peinent à trouver une place d'apprentissage, le département peut ouvrir des classes de mesures préparatoires accélérées, soit dans les écoles professionnelles soit en collaboration avec des organismes privés.
Le SFOP coordonne l'ensemble des mesures liées à la transition entre le secondaire I et le secondaire II professionnel en collaboration avec les autres services et organes privés concernés.
1 Les différentes mesures proposées dans la présente ordonnance et par d'autres offres transitoires s'appuient sur la collaboration des jeunes et de leur famille.
2 Afin de bénéficier des mesures prévues, le jeune ou son représentant légal doit:
a) accepter les mesures et solutions concrètes proposées;
b) se soumettre aux exigences de formation proposées;
c) s'engager et faire tout son possible pour réussir dans la mesure offerte;
d) donner son accord pour que des informations le concernant soient intégrées dans une base de données et consultables par les partenaires du réseau, lesquels maintiennent la confidentialité. Au terme du processus d'encadrement, la base de données est détruite.

Chapitre 4: Commission cantonale de la formation professionnelle - Associations professionnelles - Communes

1 Les divers domaines professionnels de l'économie valaisanne énumérés à l'article 2 doivent être représentés au sein de la Commission cantonale de formation professionnelle.
2 Chacune des trois régions constitutionnelles du canton est représentée par trois membres au moins.
1 Les associations professionnelles élaborent les moyens auxiliaires de formation à la pratique professionnelle, notamment le journal de travail et le guide méthodique.
2 Elles proposent au SFOP des professionnels qualifiés et formés pour remplir les tâches légales dont, entre autres, celles de commissaire de branche et d'expert aux procédures de qualification.
La collaboration avec les associations professionnelles repose notamment sur des contacts réguliers, sur des participations aux assemblées et, si nécessaire, sur des mandats de prestations.
1 Les communes de domicile des apprentis reçoivent, de la part du SFOP, toutes les informations relatives aux jeunes inscrits dans les écoles professionnelles, aux contrats d'apprentissage approuvés et à leurs modifications.
2 La commune, par sa commission d'apprentissage, soutient les jeunes dans leurs démarches et recherches de places d'apprentissage, en assurant le maintien des places existantes et en favorisant la création de nouvelles places d'apprentissage.
3 Les communes s'efforcent d'offrir des places d'apprentissage, répondant aux exigences des ordonnances de formation, au sein de leur administration ou dans le cadre plus large de leurs divers partenariats/participations (associations, sociétés, etc.).
4 Les commissions communales d'apprentissage sont responsables de la surveillance de l'apprentissage dans les entreprises formatrices sises sur leur territoire, en collaboration avec le SFOP et les commissaires de branche.
5 Les communes informent régulièrement le SFOP du résultat de leurs démarches et actions.

Chapitre 5: Formation professionnelle supérieure et formation continue à des fins professionnelles

1 Les personnes domiciliées dans le canton et suivant une école supérieure (ES) à plein temps ou en emploi, bénéficient d'une formation gratuite à l'exception de l'écolage fixé par le Conseil d'Etat.
2 Cette gratuité s'applique conformément aux dispositions des accords intercantonaux.
La fréquentation d'une formation professionnelle supérieure hors du canton est soumise aux conditions figurant dans les accords intercantonaux auxquels le canton a adhéré ou par les pratiques intercantonales en vigueur.
1 Le département met à disposition des associations professionnelles/organisations qui en font la demande, dans la mesure du possible, les locaux et les équipements des écoles professionnelles pour les cours de perfectionnement (formation professionnelle supérieure et formation continue à des fins professionnelles).
2 Cette mise à disposition peut être facturée à l'association professionnelle/organisateur selon convention.
3 Les personnes suivant une formation supérieure sanctionnée par un examen professionnel fédéral ou par un examen professionnel fédéral supérieur, peuvent bénéficier, en fonction des accords intercantonaux et aux conditions fixées par le Conseil d'Etat, d'une aide indirecte par le versement d'une subvention aux prestataires de formation.
Le Conseil d'Etat définit les critères de reconnaissance et de financement des prestataires de la formation continue à des fins professionnelles, qui comprennent notamment:
a) une structure scolaire adéquate;
b) des normes de qualité (qualification des formateurs, durée, effectifs, etc.);
c) un financement paritaire par les partenaires.

Chapitre 6: Finances

1 Le SFOP gère l'ensemble des montants - forfaits et subventions au sens des articles 52 à 56 de la LFPr - versés au canton par la Confédération au titre de sa participation aux coûts de la formation professionnelle.
2 Un pourcentage des montants reçus à titre de forfait est affecté à un compte de financement spécial destiné à financer les constructions, les équipements, les transformations et les investissements à long terme. Un règlement approuvé par le Conseil d'Etat détermine les pourcentages d'affectation et d'utilisation.
3 Conformément à l'article 9 de la présente ordonnance, lors de l'attribution d'un mandat de prestation à des prestataires qui ne dépendent pas du SFOP, le montant des ressources financières allouées sous forme d'enveloppe sera également indiqué.
1 Les conditions de facturation, les montants des taxes d'inscription, les taxes d'auditeur, les émoluments, les frais de matériel et tous les autres cas non expressément prévus dans la loi et dans la présente ordonnance sont fixés par un arrêté du Conseil d'Etat.
2 L'établissement scolaire est responsable de la perception de ces montants.
Les bâtiments publics affectés à la formation professionnelle sont notamment ceux en relation avec la formation professionnelle initiale: écoles professionnelles, écoles des métiers, ateliers-écoles, salles de sport et foyers.
1 Les indemnités et frais de déplacement versés aux membres de la Commission cantonale de la formation professionnelle, des commissaires de branche et des experts aux procédures de qualification sont fixés par le Conseil d'Etat.
2 Ils sont revus, en principe chaque cinq ans, ou au plus tard lorsque l'indice suisse des prix à la consommation a progressé de plus de trois pour cent depuis la dernière indexation.

Chapitre 7: Dispositions finales

Le règlement d'exécution de la loi concernant l'exécution de la loi fédérale sur la formation professionnelle du 20 février 1985 est abrogé.
La présente ordonnance entre en vigueur le 1er septembre 2010.

Ainsi adopté en Conseil d'Etat, à Sion le 9 février 2011.
Le président du Conseil d'Etat: Jean-Michel Cina
Le chancelier d'Etat: Philipp Spörri

Intitulé et modificationsPublicationEntrée en vigueur
BO No 12/20111.09.2010
1 Modification selon l'art. 14 du Règlement concernant les modalités de prise en charge des frais de transport pour les apprentis et étudiants du secondaire du deuxième degré général du 6.06.2012BO No 24/20121.09.2012



Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend bleibt allein der Erlasstext, wie er im Amtsblatt veröffentlicht wurde (Art. 138 Abs. 2 GORBG).

Ceci n'est pas une publication officielle. Seul fait foi le texte légal qui a paru au Bulletin officiel (art. 138 al.2 LOCRP) du Canton du Valais..


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