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412.309

Verordnung über den Betrieb der kantonalen Berufsfachschulen der Sekundarstufe II

vom 18. September 2013


Der Staatsrat des Kantons Wallis

eingesehen den Artikel 57 Absatz 2 der Kantonsverfassung;
eingesehen den Artikel 89 des Gesetzes über die Organisation der Räte und die Beziehungen zwischen den Gewalten vom 28. März 1996;
eingesehen die Bestimmungen des Artikels 14 Absatz 3 Buchstabe a des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Berufsbildung (EGBBG) vom 13. Juni 2008;
auf Antrag des Departements für Bildung und Sicherheit,

verordnet: 1

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

1 In dieser Verordnung werden die geltenden gesetzlichen Bestimmungen über die Organisation und die Direktionen der kantonalen Berufsfachschulen (nachstehend: die Schule) ergänzt.
2 In ihr werden namentlich die Rechte und Pflichten der Personen geregelt, die ermächtigt sind, Berufsbildungen im dualen System, in den Lehrwerkstätten und in der Berufsmaturität zu besuchen (nachstehend: die Lernenden).
3 Sie gilt auch für die privaten Schulen, die mit dem Staat durch eine Vereinbarung verbunden sind und eine Berufsbildung nach Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Berufsbildung (EGBBG) anbieten.
Die Aufgabe der Berufsfachschule wird im EGBBG festgelegt.
Die Schuldirektion und die Lehrpersonen unterhalten Verbindungen zu den Partnern der Berufsbildung, namentlich zu den Berufsverbänden und den Vertragsparteien (die rechtlichen Vertreter, wenn der Lernende minderjährig ist, und die Berufsbildner in den Lehrbetrieben).
Die Organisation der Schulen wird in der Verordnung über die Organisation und die Direktionen der kantonalen Berufsfachschulen festgehalten.
Die Stundenpläne werden von der Direktion festgelegt; diese brücksichtigt grundsätzlich die Fahrpläne des öffentlichen Verkehrs.

2. Abschnitt: Unterrichtsbesuch

1 Die Lernenden, die über einen Lehrvertrag oder eine von der Dienststelle für Berufsbildung (nachstehend: die Dienststelle) ausgestellte Bewilligung verfügen, sind verpflichtet, den Unterricht gemäss den Verordnungen über die berufliche Grundbildung und über die Berufsmaturität zu besuchen.
2 Für die Befreiung von einem oder von mehreren Fächern ist die Dienststelle zuständig. In diesem Fall wird die Befreiung für die Lernenden auf der Ausbildungsbewilligung festgehalten.
3 Besondere Fälle bleiben vorbehalten, und für sie ist die Dienststelle nach Vormeinung der Direktion zuständig; das betrifft insbesondere die Aufnahme von Personen, die über keinen Lehrvertrag verfügen.
1 Die Lernenden sind verpflichtet, an allen zusätzlichen Aktivitäten, die im Rahmen des Unterrichts organisiert werden, teilzunehmen.
2 Sprachaufenthalte werden in besonderen Bestimmungen der Dienststelle geregelt.
3 Besondere Fälle bleiben vorbehalten, und für sie ist die Dienststelle zuständig.
1 Urlaubsgesuche des Lernenden, zu denen sein Berufsbildner und/oder sein gesetzlicher Vertreter Stellung nimmt, müssen von der Schule bewilligt werden.
2 Unvorhersehbare Absenzen, wie zum Beispiel wegen Krankheit, müssen vom Lernenden, vom Berufsbildner und vom gesetzlichen Vertreter gemäss den internen Weisungen jeder Schule gemeldet und begründet werden.

3. Abschnitt: Verhalten der Lernenden

1 Die Lernenden schulden sowohl den Verantwortlichen der Schule, den Lehrpersonen und dem Personal der Schule als auch den anderen Lernenden unter allen Umständen Respekt. Sie enthalten sich jeglicher körperlicher und verbaler Gewalt.
2 Sie beachten die Disziplin- und Verhaltensregeln, die in der Schulordnung und/oder der Charta der Schule festgehalten werden.
3 Die Lernenden beachten die Gesundheits- und Sicherheitsmassnahmen bei der Arbeit, insbesondere in den Schulwerkstätten. Sie tragen Sorge zum Material und den ihnen zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten.
4 Die Verletzung der Bestimmungen der Absätze 1, 2 und 3 hat eine Sanktion gemäss Artikel 23 dieser Verordnung zur Folge.
1 Im Rahmen der Schule ist es verboten:
a) Betäubungsmittel im Sinne der einschlägigen Bestimmungen zu besitzen, zu verkaufen, zu verteilen und zu konsumieren;
b) Alkohol zu konsumieren oder zu besitzen;
c) im Innern der Schulgebäude zu rauchen oder Tabak zu konsumieren;
d) Veröffentlichungen, deren Inhalt in einschlägigen Bestimmungen verboten ist, zu besitzen und zu verteilen;
e) gefährliche Gegenstände und Produkte mit sich zu führen;
f) in den Schulgebäuden elektronische Geräte zu benützen; eine Ausnahme bilden die Geräte, die von der Direktion ausdrücklich bewilligt werden.
2 Die Verletzung der Bestimmungen des Absatzes 1 hat eine Sanktion gemäss Artikel 23 dieser Verordnung zur Folge.
3 Bei Veranstaltungen kann der Direktor von den Grundsätzen nach Absatz 1 Buchstabe b abweichen; die einschlägigen Gesetzesbestimmungen bleiben vorbehalten.
Die Lernenden tragen Sorge zu den Ihnen anvertrauten Räumlichkeiten und Materialien. Im Fall von Schäden oder Verlust gehen die Kosten zulasten der Schuldigen. Allfällige disziplinarische Sanktionen bleiben vorbehalten.
1 Die Lernenden haben für den Schulbesuch grundsätzlich die öffentlichen Verkehrsmittel zu verwenden.
2 Die Schulen stellen den Lernenden keine Parkplätze zur Verfügung.
Der Lernende muss sein Möglichstes tun, um den Erfolg der Ausbildung sicherzustellen und wirkt darum aktiv am Unterricht mit. Er erledigt die wöchentlichen Aufgaben, die die Lehrpersonen verlangen, und gibt sie fristgerecht ab.
1 Die Direktion legt fest, nach Rücksprache mit den zuständigen Lehrkräften, welches Schulmaterial, welche Lehrbücher und was für weiteres Material die Lernenden zu benützen haben.
2 Von der Direktion besorgtes, und für einzelne Bereiche oder Berufe obligatorisch erklärtes Schulmaterial und Lehrmittel, haben die Lernenden im Voraus zu bezahlen.
1 Die Cafeteria bedient die Lehrpersonen und die Lernenden in der unterrichtsfreien Zeit und während den Essenszeiten.
2 Die Zusammenarbeit zwischen dem Departement, der Dienststelle, den Berufsfachschulen und dem Geranten der Cafeteria wird in einem Mietvertrag und in einem Pflichtenheft festgehalten.
3 Der Direktor legt die Öffnungszeiten fest; der Gerant wird angehört.
4 Der Gerant der Cafeteria sorgt dafür, dass das interne Schulreglement in den in seiner Verantwortung stehenden Räumlichkeiten eingehalten wird.

4. Abschnitt: Programm und schulische Ergebnisse

1 Die Aufteilung des Unterrichts auf die verschiedenen Fächer (Allgemeinbildung, berufskundliche Fächer, Sportunterricht) basiert auf den Verordnungen über die berufliche Grundbildung der einzelnen Berufe und der Berufsmaturitäten.
2 Dasselbe gilt für die Ausbildungsprogramme der überbetrieblichen Kurse.
1 Die Leistungen werden in allen Fächern mit Noten von 6 bis 1 bewertet; 6 ist die beste, 1 die schlechteste Note.
2 Noten von 4 und mehr bezeichnen genügende Leistungen; Noten unter 4 bezeichnen ungenügende Leistungen.
1 Als Betrug gelten namentlich Fälle, in denen der Lernende:
a) Unterlagen, Werkzeuge und Hilfsmittel verwendet, die nicht ausdrücklich bewilligt wurden;
b) illegal Kenntnis von Prüfungsinhalten erhält und diese weitergibt;
c) zuhause vorbereitete Arbeiten mitbringt oder Arbeiten zu diesem Zweck mitnimmt;
d)  sich des Plagiats schuldig macht.
2 Wird der Lernende in flagranti erwischt oder des Betrugs überführt, so erhält er von der Lehrperson für diese Arbeit die Note 1.
3 Der Klassenlehrer und der Abteilungsleiter werden über den Betrugsfall informiert.
4 Je nach Schwere des Falls und je nachdem, ob es sich um einen Wiederholungsfall handelt, gelten die Bestimmungen des Artikels 23.
Das Zeugnis wird dem Berufsbildner am Ende jedes Semesters abgegeben; er informiert die verschiedenen Vertragsparteien.
1 Zu festgelegten Zeitpunkten während des Schuljahres (Zwischenbilanz, Semesterende) oder in besonderen Fällen, wenn die Leistungen ungenügend sind, beruft die Schuldirektion den Berufsbildner, den Lernenden und/oder den gesetzlichen Vertreter ein, um zu prüfen, welche Massnahmen getroffen werden müssen.
2 Aufgrund der gemachten Bemerkungen beantragt der Klassenlehrer, im Einverständnis mit der Direktion, passende Massnahmen, namentlich:
a) Begleitmassnahmen;
b) Vorschlag zur Wiederholung des Schuljahres mit Verlängerung des Lehrvertrags;
c) Berufswechsel für das nächste Schuljahr;
d) Neuausrichtung.
3 Bei den Punkten b, c, d des vorangehenden Abschnitts kann die Änderung nur im gemeinsamen Einverständnis der Lehrvertragsparteien beschlossen werden; sie ist Gegenstand einer schriftlichen Erklärung, die von den Betroffenen unterzeichnet wird. Die Schule übermittelt diese Erklärung der Dienststelle; diese validiert und registriert den Entscheid und teilt ihn den Lehrvertragsparteien und der Berufsfachschule mit.
4 Sind sich die Lehrvertragsparteien über die zu treffenden Massnahmen uneinig, übermittelt die Schule die Unterlagen der Dienststelle zum Entscheid. Die Vertragsparteien begründen gegenüber der Dienststelle ihre Haltung. Die Dienststelle entscheidet aufgrund der erhaltenen Informationen und teilt ihren Entscheid den Parteien mit.
Die Promotionskriterien werden von der Dienststelle nach Beruf festgelegt; besondere Bestimmungen der Bildungsverordnungen bleiben vorbehalten.
Die Qualifikationsverfahren werden gemäss dem Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Berufsbildung und der dazugehörigen Verordnung organisiert.

5. Abschnitt: Sanktionen

1 Unentschuldigte Abwesenheiten, von der Schule verlangte Arbeiten, die nicht oder mangelhaft ausgeführt werden, Vergehen und Verstösse gegen die Regeln des guten Verhaltens, der Disziplin sowie gegen die Vorschriften dieser Verordnung und das Schulreglement haben Sanktionen zur Folge.
2 a) Als leichte Vergehen gelten:
1. Schularbeiten, die nicht oder mangelhaft ausgeführt werden;
2. mangelhafte Disziplin;
3. unentschuldigte Absenzen;
4. unhöfliches Verhalten;
5. Verstösse gegen die schulische Arbeitszeit;
6. verspätete Rückgabe von Dokumenten die unterzeichnet werden müssen;
7. Rauchen und der Konsum von Tabak im Innern der Schulgebäude;
8. Verwendung von nicht bewilligten elektronischen Geräten;
9. Betrug.
b) Die leichten Vergehen nach Buchstabe a haben folgende Sanktionen zur Folge:
1. durch die Lehrperson:
- Zusatzarbeiten;
- die Konfiszierung elektronischer Geräte;
- Nachsitzen bis zu zwei Stunden (mit Anzeige an den Berufsbildner und den gesetzlichen Vertreter);
- Ausschluss aus der Lektion, mit Meldung an die Direktion; der Lernende hat in der Schule zu bleiben
2. durch den Abteilungsleiter, subsidiär durch den Klassenlehrer:
- Einberufung zu einer Sitzung mit dem gesetzlichen Vertreter und dem Berufsbildner;
- Zurückschicken in den Lehrbetrieb mit Mitteilung (telefonisch) an den Berufsbildner;
- Nachsitzen bis zu einem halben Tag (am Samstag) und Anzeige durch die Schuldirektion an den gesetzlichen Vertreter und den Berufsbildner.
3 a) Als schwerwiegende Vergehen gelten:
1. Gewalt gegen Personen;
2. Vandalismus;
3. Konsum und Besitz von Alkohol, Drogen und/oder illegalen Produkten und Handel mit diesen Substanzen auf dem Schulgelände;
4. Besitz von gefährlichen Objekten oder Substanzen;
5. beleidigendes Verhalten;
6. vorsätzliches Stören des Unterrichts;
7. leichte Vergehen nach Absatz 2, die wiederholt vorkommen;
8. Besitz und Verteilung von Publikationen, deren Inhalt gegen das Gesetz verstösst;
9. Verstösse gegen die übliche Modellcharta oder Weisungen der Informatik- und Multimediadienste der Schule.
b) Die schwerwiegenden Vergehen nach Buchstabe a, haben folgende Sanktionen zur Folge:
1. durch die Lehrperson:
- Konfiszierung von verbotenen, gefährlichen Objekten und Substanzen;
2. durch den Schuldirektor:
- schriftlicher Verweis, der dem gesetzlichen Vertreter, dem Berufsbildner und der Dienststelle zugestellt wird;
- schriftliche Verwarnung mit der Androhung des Ausschlusses aus der Schule im Wiederholungsfall; die Vertragsparteien werden angehört;
- befristeter Ausschluss aus der Schule mit Anzeige an die Lehrvertragsparteien bis zum Entscheid der Dienststelle.
3. durch die Dienststelle:
- sofortiger Ausschluss aus der Schule bei schwerem Verschulden, auf Antrag des Direktors;
- Ausschluss aus der Schule aufgrund einer zweiten Verwarnung.
4 Der Ausschluss aus der Schule bedeutet, dass der ausgeschlossene Lernende sämtliche anfallenden Kosten für seine Ausbildung an der neuen Berufsfachschule übernehmen muss.

6. Abschnitt: Streitfälle, Beschwerden und Schlussbestimmungen

Fälle, die in dieser Verordnung nicht geregelt werden, und allfällige Streitfälle um deren Auslegung werden dem Departement unterbreitet.
Die Entscheide, die aufgrund dieser Verordnung getroffen werden, können gemäss Gesetz über das Verwaltungsverfahren und die Verwaltungsrechtspflege innert 30 Tagen ab der Zustellung des Entscheids mit Beschwerde an den Departementsvorsteher angefochten werden. Der Departementsvorsteher entscheidet endgültig.
Diese Verordnung hebt das Reglement betreffend die Berufsschulen des Kantons Wallis vom 26. März 1986 auf (SGS/VS 412.101).
Diese Verordnung wird im Amtsblatt veröffentlicht und tritt am 1. September 2013 in Kraft.

So beschlossen in der Staatsratssitzung in Sitten, am 18. September 2013.

Der Präsident des Staatsrats: Maurice Tornay
Der Staatskanzler: Philipp Spörri

 


Titel und ÄnderungenVeröffentlichungInkrafftreten
Abl. Nr. 39/201301.09.2013
Aufhebung (Art. 26): Diese Verordnung hebt das Reglement betreffend die Berufsschulen des Kantons Wallis vom 26. März 1986 auf (SGS/VS 412.101).Abl. Nr. 39/201301.09.2013

1 In der vorliegenden Verordnung gilt jede Bezeichnung der Person, des Statuts oder der Funktion in gleicher Weise für Mann oder Frau.


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Ordonnance concernant le fonctionnement des écoles cantonales du secondaire du deuxième degré professionnel

du 18 septembre 2013


Le Conseil d'Etat du canton du Valais

vu l'article 57 alinéa 2 de la Constitution cantonale;
vu l'article 89 de la loi sur l'organisation des Conseils et les rapports entre les pouvoirs du 28 mars 1996;
vu l'article 14 alinéa 3 lettre a de la loi d'application de la loi fédérale sur la formation professionnelle (LALFPr) du 13 juin 2008;
sur la proposition du Département de la formation et de la sécurité,

arrête: 1

Section 1: Dispositions générales

1 La présente ordonnance complète les dispositions légales en vigueur relative à l'organisation et aux directions des écoles cantonales du secondaire du deuxième degré professionnel (ci-après: école).
2 Elle règle, notamment, les droits et obligations des personnes (ci-après: apprentis) autorisées à suivre des formations professionnelles en système dual, en école des métiers et en maturité professionnelle.
3 Elle s'applique également aux écoles privées liées à l'Etat par une convention et dispensant une formation professionnelle selon la loi d'application de la loi fédérale sur la formation professionnelle.
La mission des écoles professionnelles est fixée dans la loi d'application de la loi fédérale sur la formation professionnelle.
La direction de l'école et les enseignants entretiennent des relations avec leurs partenaires, notamment les associations professionnelles et les parties contractantes (les apprentis, s'ils sont mineurs leurs représentants légaux, et leurs formateurs en entreprises).
L'organisation des écoles est fixée dans l'ordonnance concernant l'organisation et les directions des écoles cantonales du secondaire du deuxième degré professionnel.
Les horaires sont fixés par la direction de l'école qui tient en principe compte des impératifs des transports publics.

Section 2: Fréquentation des cours

1 Les apprentis, au bénéfice d'un contrat d'apprentissage ou au bénéfice d'une autorisation délivrée par le Service de la formation professionnelle (ci-après: service), doivent suivre les cours prévus par les ordonnances de formation professionnelle initiale et de maturité professionnelle.
2 La dispense d'une ou de plusieurs branches est de la responsabilité du service. Dans ce cas, et pour les apprentis, la dispense est inscrite sur l'autorisation délivrée.
3 Les cas particuliers sont réservés et relèvent de la compétence du service, sur préavis de la direction de l'école, notamment l'admission de personnes qui ne sont pas au bénéfice d'un contrat d'apprentissage.
1 Les apprentis ont l'obligation de suivre toutes les activités complémentaires organisées dans le cadre de l'enseignement.
2 Les séjours linguistiques sont réglés par des dispositions spécifiques au service.
3 Les cas particuliers sont réservés et relèvent de la compétence du service.
1 Les demandes de congé de l'apprenti, préavisées par son formateur en entreprise et son représentant légal, doivent faire l'objet d'une autorisation de l'école.
2 Les absences non prévisibles, telles que maladie par exemple, sont à annoncer et à justifier par l'apprenti, le formateur en entreprise et le représentant légal selon les directives internes propres à chaque école.

Section 3: Conduite des apprentis

1 Les apprentis font preuve en toute circonstance de respect tant envers les responsables de l'école, les enseignants et les personnels de l'école, qu'envers leurs camarades. Ils s'abstiennent de toute violence physique ou verbale.
2 Ils respectent les règles de discipline et de conduite prévues par le règlement et/ou la charte de l'école.
3 Les apprentis respectent les mesures de santé et de sécurité au travail, particulièrement dans les ateliers-école. Ils prennent soin du matériel et des locaux mis à leur disposition.
4 La violation des dispositions des alinéas 1, 2 et 3 entraîne une des sanctions prévues à l'article 23 de la présente ordonnance.
1 Dans le cadre de l'école, il est formellement interdit:
a) de détenir, vendre, distribuer ou consommer des stupéfiants au sens des dispositions spécifiques en la matière;
b) de consommer ou de détenir de l'alcool;
c) de fumer et de consommer du tabac à l'intérieur des bâtiments de l'école;
d) de détenir ou de distribuer des publications dont le contenu est prohibé par les dispositions spécifiques en la matière;
e) de détenir des objets et des produits dangereux;
f) d'utiliser tout appareil électronique dans les bâtiments de l'école à l'exception de ceux expressément autorisés par la direction de l'école.
2 La violation de ces interdictions est toujours motif de sanction.
3 Lors de manifestations, le directeur peut déroger aux principes prévus à l'alinéa 1, lettre b, sous réserve des dispositions légales spécifiques.
Les apprentis s'abstiennent de tout dégât aux locaux et aux divers matériels qui leur sont confiés. En cas de dégâts ou de pertes, les frais sont à la charge des fautifs. D'éventuelles sanctions disciplinaires sont réservées.
1 Les apprentis doivent, en principe, utiliser les transports publics pour se rendre à l'école professionnelle.
2 Les écoles ne mettent pas des places de parc à disposition des apprentis.
L'apprenti est tenu d'assurer le succès de sa formation et participe ainsi activement aux cours. Il effectue les tâches hebdomadaires exigées par les enseignants et les restitue dans les délais impartis.
1 Le matériel scolaire, les manuels et autres fournitures à utiliser par les apprentis sont fixés par la direction de l'école, les enseignants concernés étant entendus.
2 Il peut être commandé et rendu obligatoire par la direction de l'école pour l'ensemble des apprentis d'une profession ou d'un secteur. Dans ce cas, l'apprenti est tenu de payer préalablement ce matériel.
1 La cafétéria accueille les enseignants et les apprentis pendant les temps libres et aux heures des repas.
2 Un contrat de bail à loyer ainsi qu'un cahier des charges fixent les modes de collaboration entre le département, le service, les écoles professionnelles et le gérant de la cafétéria.
3 Les horaires sont fixés par le directeur, le gérant étant entendu.
4 Le gérant de la cafétéria est tenu de respecter et de faire respecter le règlement interne des écoles.

Section 4: Programme et résultats scolaires

1 La répartition de l'enseignement entre les diverses branches (culture générale, branches professionnelles, enseignement du sport) est basée sur les ordonnances de formation professionnelle initiales spécifiques à chaque profession ainsi que pour les maturités professionnelles.
2 Il en est de même pour les programmes de formation des cours interentreprises.
1 La valeur des travaux exécutés dans chaque branche est indiquée par des notes échelonnées de 1 à 6, 6 étant la meilleure et 1 la plus mauvaise.
2 Les notes égales ou supérieures à 4 expriment des résultats suffisants; celles qui sont inférieures à 4 traduisent des résultats insuffisants.
1 Sont notamment considérées comme tricheries les cas où l'apprenti:
a) utilise des documents, de l'outillage ou des moyens auxiliaires non spécifiquement autorisés;
b) reçoit ou transmet des informations / travaux d'examens;
c) apporte des travaux préparés à domicile ou en emporte dans ce but;
d) se rend coupable de plagiat.
2 L'apprenti pris en flagrant délit et/ou convaincu de tricherie reçoit, de la part des enseignants de la branche, la note 1 pour le travail en question.
3 Le titulaire ainsi que le chef de section sont informés des cas de tricherie.
4 En fonction de la gravité de la tricherie ou de sa répétition, les dispositions de l'article 23 s'appliquent.
Le bulletin de notes est remis au formateur en entreprise à la fin de chaque semestre qui en informe les diverses parties contractantes.
1 Durant l'année scolaire à des périodes définies (bilan intermédiaire, fin de semestre) ou dans des cas particuliers si les résultats sont insuffisants, la direction de l'école convoque le formateur en entreprise, l'apprenti et son représentant légal pour examiner les mesures à prendre.
2 Sur la base des observations faites, le titulaire, en accord avec la direction de l'école, propose les mesures adéquates à envisager, notamment:
a) les mesures d'accompagnement;
b) la répétition de l'année avec prolongation du contrat d'apprentissage;
c) le changement de profession pour la prochaine année scolaire;
d) une nouvelle orientation.
3 Pour les points b, c, d de l'alinéa précédent, la modification ne peut être décidée que d'un commun accord entre les parties; elle doit faire l'objet d'une déclaration écrite signée par les intéressés. L'école transmet cette pièce au Service qui, s'il approuve la modification, procède à son enregistrement, et en avise les parties et l'école.
4 S'il apparaît que la solution choisie ne fait pas l'unanimité des parties, l'école transmet le dossier au service pour décision ; les parties contractantes motivant au service leur position. Le service décide sur la base des informations reçues et en informe les parties et l'école.
Les critères de promotion par profession sont définis par le service, sous réserve des dispositions particulières des ordonnances de formation.
Les procédures de qualification sont organisées selon les dispositions de la loi d'application de la loi fédérale sur la formation professionnelle et de son ordonnance.

Section 5: Sanctions

1 Les absences injustifiées, les travaux scolaires demandés non exécutés ou exécutés avec négligence, les manquements aux règles de bon comportement et de la discipline, le non-respect des prescriptions de la présente ordonnance ainsi que du règlement propre aux écoles entraînent, selon leur importance, des sanctions.
2 a) Sont considérés comme des manquements légers:
1. les travaux scolaires non exécutés ou exécutés avec négligence;
2. les manquements disciplinaires;
3. les absences injustifiées;
4. les comportements impolis;
5. le non-respect des horaires;
6. le retour hors délai de documents à signer;
7. le fait de fumer et de consommer du tabac à l'intérieur des bâtiments de l'école;
8. l'utilisation d'appareils électroniques non autorisée;
9. la tricherie.
b) Les manquements légers selon la lettre a entraînent les sanctions suivantes:
1. par l'enseignant:
- des travaux complémentaires;
- la confiscation de l'appareil électronique;
- des retenues jusqu'à deux heures le jour de cours (signalées au formateur en entreprise et au représentant légal);
- l'exclusion d'un cours signalée à la direction de l'école; l'apprenti exclu est tenu de rester dans l'école.
2. par le chef de section ou subsidiairement le titulaire:
- la convocation à une séance avec le représentant légal et le formateur en entreprise;
- le renvoi en entreprise avec téléphone au formateur en entreprise;
- la retenue d'une demi-journée (samedi) signalée par la direction de l'école au représentant légal et au formateur en entreprise.
3 a) Sont considérés comme des manquements graves:
1. la violence contre les personnes;
2. le vandalisme;
3. la consommation, la détention ou/et le commerce d'alcools, de drogue et/ou de produits illicites sur le territoire de l'école;
4. la détention d'objet ou de produit dangereux;
5. le comportement insultant;
6. la perturbation délibérée de l'enseignement;
7. les manquements légers, selon alinéa 2, mais répétitifs;
8. la détention ou la distribution de publications dont le contenu est prohibé par les dispositions spécifiques en la matière;
9. le non-respect de la charte-type ou des directives d'usage des services informatiques et multimédia de l'école.
b) Les manquements graves selon la lettre a entraînent les sanctions suivantes:
1. par l'enseignant:
- la confiscation de l'objet ou des produits dangereux ou illicites.
2. par le directeur de l'école:
- une mise en garde écrite au représentant légal, au formateur en entreprise et au service;
- un avertissement avec menace d'exclusion de l'école en cas de récidive, les parties contractantes entendues;
- l'exclusion temporaire de l'école sous avis aux parties au contrat jusqu'à décision du service.
3. par le service:
- l'exclusion immédiate de l'école en cas de fautes graves basée sur un avis du directeur de l'école;
- l'exclusion de l'école sur la base du deuxième avertissement.
4 L'exclusion de l'école signifie la prise en charge par l'apprenti exclu de tous les coûts annuels de sa formation dans la nouvelle école.

Section 6: Différends, recours et dispositions finales

Les cas non prévus dans la présente ordonnance et les différends pouvant surgir de son interprétation sont soumis au département.
Les décisions prises en vertu de la présente ordonnance peuvent faire l'objet d'un recours dans les trente jours dès la notification de la décision auprès du Chef du département conformément à la loi sur la procédure et la juridiction administratives. La décision du chef du département est définitive.
La présente ordonnance abroge le règlement des écoles professionnelles du canton du Valais du 26 mars 1986 (RS/VS 412.101).
La présente ordonnance, publiée au Bulletin officiel, entre en vigueur au 1er septembre 2013.

Ainsi adopté en séance du Conseil d'Etat, à Sion, le 18 septembre 2013.

Le président du Conseil d'Etat: Maurice Tornay
Le chancelier d'Etat: Philipp Spörri

 


Intitulé et modificationsPublicationEntrée en vigueur
BO No 39/201301.09.2013
Abrogation (art. 26): la présente ordonnance abroge le règlement des écoles professionnelles du canton du Valais du 26 mars 1986 (RS/VS 412.101).BO No 39/201301.09.2013

1 Dans la présente ordonnance, toute désignation de personne, de statut ou de fonction vise indifféremment l'homme ou la femme.



Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend bleibt allein der Erlasstext, wie er im Amtsblatt veröffentlicht wurde (Art. 138 Abs. 2 GORBG).

Ceci n'est pas une publication officielle. Seul fait foi le texte légal qui a paru au Bulletin officiel (art. 138 al.2 LOCRP) du Canton du Valais..


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